Unser interdisziplinäres Team besteht aus Angiologen, Phlebologen und Gefässchirurgen, die ihr geballtes Fachwissen für Sie einsetzen. Wir entscheiden gemeinsam mit Ihnen über die bestgeeignete Behandlungsform bei Erkrankungen der Blutgefässe (Arterien und Venen).
Gefässchirurgen behandeln Erkrankungen der Blutgefässe, d.h. der Arterien (vom Herz wegführende Adern) und der Venen (zum Herz führende Adern). Die Eingriffe der Gefässchirurgie betreffen häufig die Halsschlagadern, die Bauchschlagader oder die Beinarterien. Wir behandeln unter anderem Gefässverengungen (Arteriosklerose) durch Dilatation oder Bypass-Operation, Krampfadern (Varizen) oder krankhafte Erweiterungen der Gefässe (Aneurysmen). Bei Fragestellungen zu spezifischen Erkrankungen, etwa der Herzkranzgefässe oder bei Gefässerkrankungen des zentralen Nervensystems, kooperieren wir selbstverständlich mit Kardio- und Neurologen sowie anderen Spezialisten.
Das Bauchaortenaneurysma beschreibt eine Erweiterung der Bauchaorta (Hauptschlagader) und ist durch einen Durchmesser von mind. 3 cm definiert. Bei einer Grösse von 5 cm steigt das Risiko einer Blutung, was durch eine Operation verhindert wird. Symptome des Bauchaortenaneurysmas sind schwer zu erkennen, weshalb die Krankheit oft als Zufallsbefund bei einer Untersuchung entdeckt wird. Die Diagnose wird mittels Ultraschall und Computertomographie erstellt.
Um eine Ruptur (Riss) der Aorta zu verhindern, wird bei der offenen Operation über einen Bauchschnitt die Aorta präpariert und eine Prothese eingesetzt. Nach der Operation wird man auf der Intensivstation überwacht. Bei problemlosem Verlauf beträgt der Spitalaufenthalt ca. 7 bis 10 Tage.
Häufig treten im Rahmen der Arteriosklerose (Arterienverkalkung) Verschlüsse und Verengungen der Beinarterien auf. Die Hauptrisikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, Blutfette oder mangelndes Körpertraining. Mit einer TEA werden die Gefässe rekanalisiert, die Arterien geöffnet und der Thrombus (Blutgerinnsel) entfernt. Operierte bleiben in der Regel ca. 7 Tage im Spital.
Bei der Carotisstenose handelt es sich um eine Verengung der Halsschlagader, die das Hirn mit Blut versorgt. Typische Symptome sind Hirnstreifung (TIA), Lähmungen und Sprach- und Sehstörungen. Bei der Operation wird über einen kleinen Schnitt am Hals die Arterie freigelegt und ausgeschält. Die Operation erfolgt in der Regel unter Lokalanästhesie bei wachem Zustand, um eine gute neurologische Überwachung zu ermöglichen. Postoperativ verbringt man die ersten 24 Stunden auf der Intensivstation und die Entlassung nach Hause ist nach 2 bis 3 Tagen möglich.
Krampfadern sind Ausdruck einer angeborenen Venenwand- bzw. Bindegewebsschwäche. Die oberflächlichen Seitenäste können hervortreten und unter der Haut durchscheinen. Typische Beschwerden sind schwere und müde Beine nach längerer Belastung. Die Varizenoperation ist ein relativ kleiner, ambulanter Eingriff.
Die seit vielen Jahren bewährte Operation ist risiko- und komplikationsarm. Unter Teil- oder Vollnarkose werden durch einen Leisten- oder Kniekehlenschnitt der Venenstern verschlossen und die Stammvenen gezogen. Sehr häufig kombiniert man diese Operation mit einer Miniphlebektomie der geschlängelten Seitenäste durch kleinste, etwa 2 mm grosse, Hautschnitte oder auch Punktionen.
Moderne Katheterverfahren ermöglichen eine thermische Ablation der Stammvenen unter Lokalanästhesie in der Sprechstunde. Diese werden dabei ultraschallgesteuert punktiert und über ihre innere Venenwand durch Hitze verödet. Die Venen verbleiben im Bein, verschliessen sich und werden zu einem unspürbaren Narbenstrang abgebaut. Die Rekonvaleszenz ist angenehm kurz.
Bei diesem Katheterverfahren wird der Venenkleber mit Cyanoacrylat eingesetzt. Der Kleber verbleibt mehrheitlich dauerhaft im Körper. Dieses Verfahren empfehlen wir nur in speziellen Situationen nach eingehendem und Patientengespräch.
Diese minimal invasive und seit Jahren bewährte Therapie kann unabhängig jeglicher Vorerkrankung problemlos angewendet werden. Kosmetisch störende Besenreiser lassen sich durch die flüssige Sklerosierung ebenfalls sehr gut behandeln. Bei kaliberstarken Varizen hat sich die Schaum-Sklerotherapie aufgrund der hohen Erfolgsquote (Verschlussrate) bewährt.
Informationen zum Standort Solothurn «Gefässzentrum soH»
Patienteninformation «Varizen/Venenleiden»
Ausgefülltes Zuweisungsformular, bereits vorhandene Unterlagen (Röntgenbilder, Berichtskopien etc.), Angabe der genauen Patientenpersonalien, Diagnose und Medikation